Das unbegriffene Erbe. Bemerkungen zum Antisemitismus in der Linken.

Ingrid Strobl
1994

Vorbemerkung: Ich habe diesen Text in der dritten Person verfaßt, ich schreibe von „den deutschen Linken“, „einem Großteil der deutschen Linken“, etc. Ich hätte diesen Text ebenso in der ersten Person verfassen können, da ein Teil des hier Kritisierten auch auf mich selbst zutrifft, das heißt, auf die Politik, die ich vor Jahren einmal vertreten habe. Ich habe mich trotzdem für die „unpersönliche“ Variante entschieden, da, wie gesagt, nur ein Teil und nicht alles für meine damalige Haltung zutrifft, vor allem aber weil durch die Form der ersten Person das hier Gesagte allzu leicht als meine rein persönliche Angelegenheit mißverstanden werden könnte. Damit würde aber übersehen, daß es sich bei dem Gesagten tatsächlich um ein weitverbreitetes Phänomen handelt, das einen nicht unbeträchtlichen Teil der deutschen Linken betraf oder noch immer betrifft.

„Ehrung für Judenretter“. Diese Überschrift krönte Anfang 1994 eine kurze Meldung in der links-alternativen Berliner Tageszeitung. Es gibt im antisemitischen Sprachgebrauch die „Judenschule“, in der es „bekanntlich“ laut und disziplinlos zugeht, es gibt den „Judenknecht“, das ist ein Christ – oder „Arier„, je nach Epoche – der „dem Juden dient“. Es gibt das „Judenliebchen“, das ist eine Christin – oder „Arierin“ – die „es mit Juden treibt“. Es gibt die „Judensau“, damit ist „der Jude“ selbst gemeint. Und jetzt gibt es auch noch den „Judenretter“. Die Verbindung des Wortes Juden- mit einem anderen Wort ist eine Begriffskombination, die von Nichtjuden in antisemitischer Absicht kreiert wurde und stets pejorativ verwendet wird. So bekommt die Wortschöpfung „Judenretter“, egal wie positiv sie möglicherweise gemeint ist, eine negative Bedeutung. In der Meldung heißt es dann, die Ehrung „Gerechter der Völker“ werde „von Israel an Ausländer“ verliehen. Die Auszeichnung wird aber nicht an „Ausländer“ verliehen, sondern an Nichtjuden, die Juden geholfen haben. Es ist schwer zu entscheiden, ob es sich in diesem konkreten Fall um Nichtwissen und Schlamperei handelt oder um Antisemitismus. Fest steht aber daß der Antisemitismus von deutschen Linken auch auf Nichtwissen und Schlamperei beruht.

Es gibt zum Antisemitismus deutscher Linker, zu dem Verhältnis, das deutsche Linke zu Israel haben und zur einschränkungslosen Soidarität deutscher Linker mit „dem palästinensischen Volk“ nichts zu sagen, das nicht bereits gesagt worden wäre.1 Die Fakten wurden längst benannt, as Phänomen wurde auf unterschiedliche Arten beschrieben und analysiert. Das heißt jedoch nicht, das Thema wäre längst erledigt und jede weitere Erörterung eine unnötige Wiederholung vn bereits Gesagtem. Zum einen haben die bisherigen Kritiken und Diskussionen zu keiner bemerkenswerten Veränderung dessen geführt, was kritisiert wurde. Zum anderen wurde die Kritik am Antisemitismus deutscher Linker anfangs, von Ausnahmen abgesehen, fast nur von linken deutschen Jüdinnen und Juden formuliert. Von Seiten der Kritisierten selbst kam erst nichts zu diesem Thema, dann aber heftige Abwehr des Vorwurfs, eine Abwehr, die in ihren Formen und Inhalten nicht selten eben den Vorwurf – des Antisemitismus – bestätigte.

Erst als die Linke sich nach dem Zusammenbruch der realsozialistischen Staaten, der deutschen Wiedervereinigung und dem zweiten Golfkrieg mit einer Kulmination von Ereignissen konfrontiert sah, die sie nicht mehr mittels der gängigen Schablonen einordnen konnte, erst da begannen Einzelne auch das Verhältnis der deutschen Linken zu Israel neu zu diskutieren. Die schon seit den Vorbereitungen zum IWF-Gipfel in Berlin in einigen „Zusammenhängen“ geführte Debatte über den Nationalismus und die Kriegswirtschaft von Befreiungsbewegungen lieferte dabei eine von mehreren Grundlagen, auch die alten Gewißheiten in bezug auf Israel/Palästina infrage zu stellen. Doch selbst die wenigen, die sich seither dieser Anstrengung unterziehen, weichen, ob nun bewußt oder unbewußt, dem Kern des Problems und damit der schmerzhaften Selbstkritik letztlich aus: Sie kritisieren alles mögliche, vom linken Nationalismus bis zur „kommunistischen Staatsverehrung“ (l.u.p.u.s.), daß jedoch die linken Argumente gegen Israel in neuer Terminologie altbekannte antisemitische Vorwürfe gegen „die Juden“ wiederholen, das sehen oder sagen sie nicht.2

Wenn im folgenden die Rede ist von „der deutschen Linken“, dann meint diese Pauschalisierung niemals alle deutschen Linken. Natürlich gibt es Ausnahmen, natürlich gibt es einzelne Personen und einzelne, kleiner Gruppen, die sich hier und dort kritisch und selbstkritisch mit dem Thema Linke und Antisemitismus auseinandergesetzt haben und auseinandersetzen. Diese Ausnahmen sind umso ehrenwerter, als sie eben Ausnahmen sind. Ansonsten bestätigen sie nur die Regel. Und von der Regel soll hier die Rede sein.

Die deutsche Linke, die sich über so viele Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten auf dieser Welt empörte, die für jedes Volk, dessen Befreiungsbewegung sie gerade unterstützte, in schwärerische Begeisterung verfiel, diese Linke hat sich seit dem Ende der 60er Jahre nicht mehr ernsthaft gegen das Verbrechen empört, das die Generation ihrer Väter und Großväter gegen die Juden begangen hat. Generationen von Linken haben die unterschiedlichsten Arten von Politik betrieben, ohne sich für das Leben und den qualvollen Tod der Menschen zu interessieren, die von den Deutschen ermordet wurden, und dafür, wie es denen ergeht, die überlebt haben.

Die deutsche Besatzungspolitik,, der massenmörderische Versuch einer Neuordnung Europas unter deutscher Herrschaft und die Vernichtung der europäischen Juden waren keine Themen, mit denen sich die neue Linke in der Bundesrepublik auseinandersetzte (Ausnahmen wie immer beiseite). Wo sich deutsche Linke überhaupt mit der jüngsten Vergangenheit beschäftigen, geschah es selektiv. Was sie eventuell interessierte, das war die Politik der deutschen Arbeiterbewegung, die Verfolgung deutscher Antifaschisten, das deutsche Exil und, schon marginaler, der deutsche Widerstand. Die Millionen aus allen deutsch besetzten Ländern Europas in die Vernichtungslager verschleppten und dort ermordeten Juden legte ein Großteil der deutschen Linken, unbeleckt von jeglischem historischen Wissen, in der Schublade mit der Aufschrift „Opfer des Faschismus“ ab.

Delon Melville

Selbst die Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer in Polen, Frankreich, Italien etc. die – als Linke – gegen die Deutschen gekämpft hatten, die also in die selbstentworfene Ahnengalerie gepaßt hätten, fanden keinen Platz im Panthéon der neuen deutschen Linken. Zwar sah man sich gerne einmal einen Film über die Résistance an, und im Italienurlaub sang man enthusiastisch die italienischen Partisanenlieder, doch die Begeisterung ging nicht so weit, daß man auch nur ein Buch über eben diese Partisanen oder über die „Armee im Schatten“ (Melville) zur Hand genommen hätte. Es wäre allerdings auch schwierig gewesen, ein solches Buch in deutscher Sprache zu finden. Nicht nur die etablierten, auch die linken Verlage führten zu den Themen deutsche Besatzung, Vernichtung der europäischen Juden, Widerstand in den besetzten Ländern kaum etwas im Programm. Erst seit Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre erscheinen vereinzelte Arbeiten zu dem Bereich (jüdischer) Widerstand gegen die deutsche Besatzung3, und die meisten dieser Arbeiten sind nicht Ergebnis (linker) deutscher Geschichtsforschung, sondern Übersetzungen aus anderen Sprachen.

Deutsche Linke unterschieden – und tun das weitgehend noch immer – zwischen den „wirklich Verfolgten“, das sind die politisch Verfolgten, und den sogenannten „rassisch Verfolgten“. (Wobei lange Zeit nicht einmal auffiel, was dieser Begriff „rassisch verfolgt“ reproduzierte, nämlich die Zuschreibung der so Verfolgten zu einer anderen Rasse). „Die Juden“ fallen dabei allesamt unter die Kategorie „rassisch Verfolgte“. Sie erscheinen, so es sich nicht um prominente deutsche Linke handelt, als die grauen, namenlosen Opfer, die sbstrakten Sechsmillionen, die jeder im Munde führt, die aber kaum jemanden wirklich berühren. Von der radikal antizionistischen Fraktion der deutschen Linken werden sie von Opfern der deutschen Vernichtungspolitik zu Opfern der Zionisten gemacht, die dieses Manöver linken Geschichtsrevisionismus wurde bereits ausführlich beschrieben, es muß hier nicht noch einmal zitiert werden.4 Die etwas gemäßigtere Version linker Geschichtslosigkeit und Ignoranz lautet: „die Juden“ seien „wie die Lämmer zur Schlachtbank gegangen“, und manche/r Linke fragt sich, obsie angesichts ihrer „Passivität“ nicht vielleicht doch ein wenig mit Schuld an ihrem Tod waren. Man weiß doch: Wer sich nicht wehr, lebt verkehrt.

Herbert Baum

Zudem spukt auch in den Hinterköpfen von Linken der Verdacht, „die Juden“ seien alle reich, warum also sollte man sich, „nur weil es Juden sind“, , plötzlich als Linke, als Linker mit dem Schicksal von Kapitalisten befassen? Doch selbst ein proletarischer kommunistischer deutscher Jude wie Herbert Baum, einer also, der nun wirklich alle Voraussetzungen des linken deutschen Reinheitsgebots erfüllt, selbst ein Herbert Baum war dem Großteil der bundesdeutschen Linken bis vor zwei, drei Jahren noch nicht einmal namentlich bekannt.

Die sich als links verstehenden Nachkommen der Tätergeneration selektieren so nachträglich noch einmal die Opfer. Nach rechts dürfen diejenigen, die „aus Überzeugung“ ins Exil gingen, die auf Grund ihrer „Überzeugung“ in Gefängnissen und Konzentrationslagern saßen, die auf Grund ihrer „Überzeugung“ ermordet wurden, wobei Überzeugung mit linker Überzeugung gleichgesetzt wird. Diejenigen aber, die Deutschland „nur“ verlassen mußten, weil sie Juden waren, die in die Lager deportiert wurden, „nur weil sie Juden waren, die ermordet wurden, „nur“ weil sie Juden waren, sie wurden an der Rampe der Erinnerung noch einmal nach links geschickt.

So wenig sich bundesdeutsche Linke seit den 70er Jahren für die Opfer der deutschen Eroberungs- und Vernichtungspolitik interessierten oder sich gar mit den Überlebenden solidarisierten, so wenig befaßte sie sich mit den Tätern. Nur in den kurzen Jahren des Aufbruchs von 1968 quälten sich deutsche Linke ernsthaft mit der Frage, was ihre Eltern „damals“ gemacht hatten, protestierten sie gegen alte Nazis, die wieder an den Universitäten lehrten und gegen den einen oder anderen Politiker, der als ehemaliger Nazi „enttarnt“ wurde. Diese Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und ihren Folgen führten jedoch nur vergleichsweise wenige und nur für relativ kurze Zeit, so daß ihre Ansätze zu einer Konfrontation mit den Tätern und deren Verbrechen untergingen in der Masse der Aktionen, Demonstrationen und Publikationen, die sich gegen die Verbrechen der USA richteten und gegen die Verbrechen aller möglichen Regimes und Diktatoren, nur eben nicht gegen die Mörder im eigenen Land.

Klaus Barbie (re.) und sein Verteidiger Vergès bei der Prozesseröffnung in Lyon am 11.05.1987

Als Klaus Barbie in den 80er Jahren verhaftet und in Frankreich vor Gericht gestellt wurde, war das Interesse an diesem Prozeß und an den Widersprüchlichkeiten und Debatten, die damit einhergingen, kaum irgendwo geringer als in der deutschen Linken. Nur wenige verfolgten den Prozeß und die Berichterstattung darüber. Die Tatsache, daß „ein Mann der Linken“ wie Vergès den Gestapochef und Cheffolterer von Lyon verteidigte, führte unter denjenigen deutschen Linken, die sie überhaupt registrierten, vielfach zu einer Rechtfertigung von Vergès Argumentation und einer selbstzufriedenen Häme über den von ihm thematisierten Dreck am Stecken der Franzosen.

Wilhelm Canaris, 1940
Kurt Lischka
Kurt Asche

1980 fand in Köln der Prozeß gegen Kurt Lischka statt, der in leitenden Funktionen bei der Sicherheitspolizei und dem SD in Frankreich 73.000 Juden in den Tod geschickt hatte. Sowohl am Prozeß als auch an der Demonstration durch die Kölner Innenstadt, die von französischen Überlebenden und deren Kindern organisiert worden war, nahmen nur wenige Deutsche tei, die nicht selbst Überlebende oder deren Kinder oder Freunde waren. Es kann auch niemand behaupten, im Kieler Landgericht, in dem 1981 gegen die SS-Führer Asche, Canaris und Ehlers verhandelt wurde, die für die Deportation zehntausender Juden aus dem Sammellager im belgischen Mechelen verantwortlich waren, oder auch im großen Düsseldorfer Majdanek-Prozeß hätte sich die deutsche Linke gedrängelt. Erst als ein deutscher Antifaschist vor Gericht stand, weil ihm vorgeworfen wurde, er habe einen Nazirichter umgebracht, wurde in Teilen der Linken zum Prozeßbesuch mobilisiert.

Die mangelnde Auseinandersetzung der (nicht-jüdischen) deutschen Linken mit der Shoa als der mörderischsten Konsequenz des Antisemitismus wird noch übertroffen von ihrer völligen Ignoranz gegenüber dem Antisemitismus generell. Er wird als Phänomen der bürgerlichen Gesellschaft betrachtet, wie der Rassismus (dem er meist – unzulässiger Weise – subsumiert wird) und lange Zeit auch die patriarchale Unterdrückung. Von derlei bürgerlichen Übeln sind, nach dem schlichten linken Selbstverständnis diejenigen nicht befallen, die für die Abschaffung der bürgerlichen Gesellschaft und damit auch aler ihrer Übel kämpfen. Erst in den letzten Jahren kam eine Ahnung davon auf, daß auch Linke, ja selbst Internationalist/innen Rassisten sein können. Seltsamerweise wird jedoch gleichzeitig von nicht-jüdischen Linken noch immer standhaft geleugnet, daß Linke auch Antisemiten sein können.

Detlef Claus-sen
Rainer Werner Fassbinder

Eine empirische Untersuchung5 ergab, daß zu Beginn der 80er Jahre bei 50 Prozent der Bundesbürger antisemitische Vorurteile vorhanden waren. Ihre Meinung über Juden, gaben die Befragten an, sei ihnen im Elternhaus, vor allem aber in der Schule vermittelt worden. Der „normale Antisemitismus“ (Detlev Claussen) der bürgerlichen Gesellschaft ist in dieser Gesellschaft weiterhin virulent, wer sich für frei davon hält, ist meist nur zu bequem, bei sich selbst zu suchen, was er bei anderen vermutet. Die naive Annahme vieler Linker, sie seien von dem Problem nicht betroffen, beruht auch darauf, daß sie auf Grund ihrer mangelnden Auseinandersetzung mit dem Thema als Antisemitismus nur dessen primitivste und offensichtlichsten Ausprägungen erkennen. Keine Linke, kein Linker würde behaupten, daß Juden stinken. Sobald der Antisemitismus aber antikapitalistisch argumentiert, leuchtet er so manchen Linken durchaus ein. Man müsse einfach sagen dürfen, heißt es dann zu Beispiel, „daß nun einmal ungewöhnlich viele Spekulanten Juden“ seien. Karikaturen von Häuserspekulanten, die in den 70er Jahren in der Frankfurter und in den 80ern in der Westberliner Hausbesetzerszene kursierten, hatten gelegentlich „Stürmer“-Qualität. In der Auseinandersetzung um Faßbinders Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“ quollen aus linken Mündern Sottisen, die auf lange unterdrücktes Ressentiment schließen lassen.

Eine Mischung aus Ignoranz, naiver Selbstgefälligkeit, historischer Ahnungslosigkeit und kaltem Desinteresse gegenüber der Shoa prägte also die Haltung vieler deutscher Linker nach der „Kehrtwende“ 1967, als sich die Mehrheit der deutschen Linken von Istrael ab und „den Palästinensern“ zugewandt hatte. Nachdem die überlebenden Juden und ihre Nachkommen als Israelis zwei Kriege hintereinander gewonnen hatten, anstatt edel zu sterben schlugen sich Teile der „68er“, die für kurze Zeit die Opfer der Shoa zu quasi neuen Heiligen idealisiert hatten, enttäuscht und empört auf die Seite derer, die sie nun „die Opfer der Opfer“ nannten – die Palästinenser. Die erfüllten scheinbar die Kriterien, die Linke an Verfolgte stellen – sie kämpften um ihre Befreiung, und sie erfüllten darüber hinaus noch die Sehnsuchr vor allem der radikalen Linken nach Kampf und Revolution und Identität.

Auf „die“ Palästinenser projizierten von der eigenen Erfolglosigkeit frustrierte, bundesdeutsche Linke ihre Träume und Hoffnungen, wie sie diese, ähnlich undifferenziert, auf viele andere Völker projizierten, von Vietnam bis Portugal von Nicaragua bis Kurdistan. Die Palästinenser unterschieden sich jedoch in einem Punkt von allen anderen Unterdrückten und Verfolgten: sie wurden von Juden unterdrückt, und diese Tatsache reizte deutsche Linke wie den Stier das rote Tuch. Gerade die Juden, die doch in Auschwitz so Schreckliches erlitten hatten, gerade die Juden müßten sich doch aller Ungerechtigkeit und Grausamkeit enthalten. So als sei, wie linke deutsche Juden bitter dagegen hielten, Auschwitz eine Besserungsanstalt gewesen.

Wie unbewußt auch immer, durch die israelische Politik gegen die Palästinenser fühlten sich viele deutsche Linke befreit von jeder Verantwortung, der sie sich als Nachkommen der Täter womöglich stellen müßten. Da jedoch die Ungeheuerlichkeit der Shoa selbst für diejenigen, die sich nie näher mit ihr konfrontiert haben, so ihne weiteres nicht zu ignorieren ist, mußte sie auf Teufel komm raus relativiert werden. Zwanghaft wurde alles, was Israelis Palästinensern antaten, mit dem verglichen, was Deutsche den Juden angetan haben. Als die israelische Armee im Libanon einmarschierte, sprachen deutsche Linke von der „Endlösung der Palästinenserfrage“ (Tageszeitung), die Beispiele für derlei Gleichsetzungen sind zahlreich. Man beschränkte sich bald nicht mehr auf die Kritik dessen, was die israelische Regierung, die Armee oder einzelne Israelis taten, Israel selbst, „das zionistische Gebilde“, wurde zum Übel schlechthin erklärt, zum Feind der Menschheit. So diente der Antizionismus nicht nur der Entlastung von historischer Verantwortung, sondern befriedigte auch klmmheimliche, antisemitische Bedürfnisse. Was den Eltern- und Großelterngenerationen der ewige Jude war, der nirgends seßhaft wird, der blutsaugerische Wucherer, der jüdische Parasit, der es darauf anlegt, das hilflose (arische) Wirtsvolk zu zersetzen und schließlich zu vertreiben, das war, wenn auch zutiefst unbewußt, linken Antizionist/inn/en das künstliche Gebilde Israel, das von Eindringlingen bewohnt wird, die in Wahrheit gar kein Volk sind, die jedoch mit blutigen Mitteln das seit Jahrtausenden ansässige Volk der Palästinenser vertreiben und als imperialistischer Brückenkopf das Verderben aller arabischen Völker im Nahen Osten betreiben. Die Politik keines anderen westlichen/imperialistischen Staates wurde so kontinuierlich mit solcher Wut und solcher Intensität von deutschen Linken angegriffen, wie die Politik des israelischen Staates, wie „die Zionisten“.

Die angeblichen Fakten, mit denen die abgrundtiefe Schlechtigkeit und Verworfenheit „der Zionisten“ begründet werden sollten, stammen aus Quellen, von denen die Verfechter/innen der Palästinasolidarität in Deutschland keine Ahnung hatten, und die sie nicht hinterfragten. Das Material, aus dem sie blind schöpften, weil ihnen die Terminologie vertraut war und weil das Feindbild stimmte, stammte weitgehend aus dem Arsenal des stalinistischen und poststalinistischen Antisemitismus. Ein Großteil der „Informationen“, die in den Broschüren und Flugblättern der deutschen Linken der 70er und 80er Jahre verwendet wurden, um „den Zionismus“ zu entlarven, ist nichts als die jeweils aktualisierte Fortschreibung der Anklagen in den antisemitischen Kampagnen, die in den sozialistischen Ländern Ende der 40er, Anfang der 50er und Ende der 60er Jahre inszeniert wurden.6

Ilija Ehren-burg

In den Vereinigten Staaten hatte die Sowjetunion für die Teilung Palästinas und für die Errichtung eines jüdischen Staates gestimmt. 1948 tauschten Israel und die Sowjetunion Botschafter aus. Dann schwenkt Stalins Außenpolitik infolge des beginnenden Kalten Krieges noch im selben Jahr 1948 um, die Sowjetunion unterstützt nun die arabischen Regimes und bricht die Beziehungen zu Israel ab. Gleichzeitig wird innenpolitisch die Kampagne gegen den Kosmopolitismus inszeniert, die sich fast ausschließlich gegen Juden richtet. Viele von ihnen werden aus dem Berufsleben ausgeschlossen, viele von denen, die in irgendeiner Weise prominent waren, werden ermordet. Auch das Jüdische Antifaschistische Komitee, das während des Krieges unter anderem von Ilija Ehrenburg gegründet worden war, hat nun seine Schuldigkeit getan – seine Mitglieder, bis auf Ehrenburg – werden liquidiert. Sie, die sich während des Krieges bei den westlichen Alliierten um Unterstützung für die bedrängte Sowjetunion bemüht hatten, werden nun als Spione und Verräter, als Kosmopoliten verurteilt. Ihre bis vor kurzem hochgeschätzten Westkontakte werden als „Beweis“ für ihr verschwörerisches Wirken gegen sie verwendet. Kosmopolitismus steht nicht nur in ihrem Fall, sondern in der gesamten Kampagne für nichts anderes als: jüdische Weltverschwörung. 1952 werden jüdische Ärzte angeklagt, sie hätten versucht, führende sowjetische Politiker zu vergiften. Die antisemitische Hetze wird von der Partei und ihren Presseorganen offen betrieben, nur schreibt man statt Jude Zionist, statt jüdisch zionistisch und statt antisemitisch antizionistisch.

Vor Gericht: Rudolf
Slánský
Artur London
László Rajk

Die Parteien Ungarns und der Tschechoslowakei beginnen 1948/49 mit ihrem Kampf gegen den Zionismus und den Kosmopolitismus. Seinen Höhepunkt bilden Prozesse gegen Rajk und andere in Budapest und gegen Slánský, London und andere in Prag. Die Angeklagten sind Frauen und Männer, die als überzeugte Kommunisten und Antifaschisten im spanischen Bürgerkrieg und in der französischen Widerstandsbewegung gekmpft hatten, die Folter und Konzentrationslager überlebt hatten, die nach ihrer Befreiung in ihre Heimatländer zurückgekehrt waren, um ein sozialistisches Ungarn, eine sozialistische Tschechoslowakei aufzubauen, und die meisten von ihnen sind- Juden, Sie werden als Spione, Verräter und – dies gilt mit als das schlimmste Verbrechen – als Zionisten angeklagt und zum Tode oder zu langen Haftstrafen verurteilt. Man wirft ihnen, die nicht in der Sowjetunion Zuflucht gesucht, sondern in den besetzten Ländern gegen die Deutschen gekämpft hätten, vor, sie hätten nur überlebt, weil sie mit den Deutschen kollaboriert hätten. Man wirft ihnen vor, sie hätten mit den Geheimdiensten der westlichen Alliierten zusammengearbeitet und stünden noch immer in deren Sold. Man wirft ihnen vor, sie betrieben heimlich die Geschäfte Israels und damit des Imperialismus. Man wirft ihnen vor, sie bildeten eine fünfte Kolonne. Tatsächlich besteht ihr Verbrechen darin, daß sie Juden und Internationalisten sind. Nur wenige von ihnen, die der SS und Gestapo hatten entkommen können, überlebten die Verfolgung durch die eigenen Genossen. Die Anlageschriften, die gegen sie verfaßt wurden, sind ein Kompendium des Antisemitismus, streckenweise klingen sie wie aktualisierte Kapitel aus den „Protokollen der Weisen von Zion„, dem antisemitischen Machwerk der zaristischen Pogromisten.

Stalins Tod und die darauf folgende „Entstalinisierung“ änderte nicht viel an dem als Antizionismus firmierenden Antisemitismus in den sozialistischen Ländern. 1968 wird ein Gutteil der wenigen Juden, die in Polen überlebt hatten, im Rahmen einer umfassenden antisemitischen Kampagne aus dem Land getrieben. Wer Jude ist, wird des Zionismus verdächtigt und damit der verbrecherischsten Machenschaften. Das Propagandamaterial, das dieser Kampagne zugrunde liegt und das in Teilen noch aus den Anklagescriften gegen Slansky und die anderen „Kosmopoliten“ stammt, wird, auf den jeweils neuesten Stand gebracht, in aller Welt als „Informationen über den Zionismus“ verbreitet und findet sich zum Teil wörtlich übernommen später auch in den Schriften der bundesdeutschen Palästinasolidarität wieder.

So übernahm die neue deutsche Linke zusätzlich zu dem quasi ererbten „bürgerlichen“ Antisemitismus den als Antizionismus verkleideten Antisemitismus Stalins und seiner Nachfolger. Dieses gefährliche Gemisch fiel auf fruchtbaren Boden. Es verband sich mit dem historischen Desinteresse und der theoretischen Abstinenz von grossen Teilen der Linken seit den 70er Jahren und mit ihrem manichäischen Weltbild.

Dieses manichäische Weltbild hat nicht nur in bezug auf Israel verhindert, dass Widersprüche, Komplikationen, Verflechtungen wahrgenommen wurden, die nicht in das Schema „Die Guten gegen die Bösen“ passten. Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern passte von Anfang an nicht glatt in dieses Schema. Die Not, die Vertreibung der Palästinenser, das Unrecht, das ihnen geschah, waren offensichtlich. Die Gründe jedoch, warum Juden darauf bestanden, einen eigenen, einen jüdischen Staat zu errichten, konnte nur wahrnehmen, wer bereit war, hinter das Heute zu schauen, wer bereit war, zweitausend Jahre Diaspora, zweitausend Jahre Verfolgung, Zwangstaufen, Pogrome und schliesslich die Ermordung von sechs Millionen Frauen, Männern und Kindern zu sehen. Und, dass auch heute, außer eben in einem jüdischen Staat, in keinem Land der Welt Juden vor Antisemitismus sicher sind.

Alois Brunner im Kurort Semmering bei Wien, undatiert
Franz Stangl

So akribisch deutsche Linke jedes Unrecht registrierten, das Israelis verübten, so konsequent sahen und hörten sie weg, wenn es um Verbrechen ging, die von arabischer Seite begangen oder angedroht wurden. Von den „fortschrittlichen“ arabischen Regimes wurde einerseits gefordert, sie sollten die Palästinenser bei der Rückeroberung Palästinas, also der „Beseitigung des zionistischen Gebildes“ unterstützen, während gleichzeitig die Israelis, wenn sie auf ihre Bedrohung verwiesen, der Paranoia beschuldigt wurden. Der Vorwurf, im Nahen Osten trieben sich alte wie neue Nazis herum, wurde empört als imperialistische Propaganda zurückgewiesen. Tatsächlich waren aber Syrien und Ägypten zum sicheren Exil für zahlreiche NS-Verbrecher geworden. In Syrien fanden Franz Stangl, der ehemalige Kommandant des Vernichtungslagers Treblinka, Zuflucht, und Alois Brunner, einer der Hauptverantwortlichen für die „Endlösung“.

Johann von Leers (1933)
Gamal Abdel Nasser (1968)
Joseph Goebbels

Joachim Däumling, der ehemalige Polenreferent im Reichssicherheitshauptamt, baute in Kairo den ägyptischen Geheimdienst nach dem Vorbild seines ehemaligen Amtes auf; Johannes von Leers, der Leiter der antisemitischen Propaganda in Goebbels‚ Ministerium, leitete nach dem Krieg die antizionistische Propaganda Nassers. 7 Palästinensische Gruppen im Libanon trainierten deutsche Neonazis. All das hätte wissen können, wer es wissen wollte. Und wer es wusste, hätte Konsequenzen daraus ziehen müssen. Doch nach dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, hielten sich nicht nur deklarierte Antizionist/inn/en Augen und Ohren zu.

Das blinde Vertrauen deutscher Linker in die „fortschrittlichen“ arabischen Staaten und ihre ebenso blinde Ablehnung Israels zeitigten zuletzt während des zweiten Golfkriegs die abstrusesten Folgen. Nicht zufällig verweisen beinahe alle, die in den letzten Jahren über das Thema Linke und Antisemitismus diskutieren, auf den zweiten Golfkrieg. Im Verlauf der Auseinandersetzungen über diesen Krieg und der Aktionen gegen diesen Krieg haben sich Standpunkte verschärft und ist manches Kostüm zerschlissen, das bisher mehr oder weniger gut die darunter liegenden Blössen bedeckt hat.

Die USA haben diesen Krieg gewiss nicht geführt, um dem bedrängten Israel zu Hilfe zu kommen, sondern aus demselben Grund, aus dem die meisten Kriege geführt werden: zur Wahrung der eigenen ökonomischen und machtstrategischen Interessen. Dennoch war Israel ab einem bestimmten Zeitpunkt tatsächlich bedroht. Spätestens seit diesem Zeitpunkt konnte die schlichte antiimperialistische Haltung nicht mehr ausreichen, um die Gegnerschaft zu diesem Krieg zu begründen.

Saddam Hussein (2004)

Anstatt jedoch die eigene Politik zu differenzieren, driftete ein Teil der Kriegsgegnerinnen und Kriegsgegner in proirakischen Nationalismus ab. Von Ausnahmen abgesehen hatte hierzulande bis zu diesem Zeitpunkt kaum jemand auch nur das geringste über den Irak gewusst, denn der Irak war in der hiesigen Linken bisher nicht „in“ gewesen. Nun aber brach eine grosse Liebe aus zu „den Menschen“ in Bagdad, wenn nicht gar zum „irakischen Volk“. Saddam Hussein reüssierte zum Vorkämpfer des weltweiten Antiimperialismus.

Fast allen Kriegsgenerinnen und Kriegsgegnern aber, von den neuen Saddam-Fans bis zu denen, die auch Halabscha murmelten, war eines gemeinsam: Eine eiskalte Gleichgültigkeit gegenüber den von den irakischen Raketen getroffenen und den angekündigten Giftgaseinsätzen bedrohten Menschen in Israel. Auf einer der vielen Golfkriegsveranstaltungen erzählte ein Jude auf dem Podium, seine Grossmutter sitze jetzt in Tel Aviv in einem abgedichteten Raum mit einer Gasmaske vor dem Gesicht. Diese unerträgliche Vorstellung war offenbar kaum jemandem im Saal unerträglich, es regte sich kein Entsetzen, es regte sich auch, inmitten der omnipräsenten Betroffenheit über alles und jedes, kein Mitgefühl für diese alte Frau in Tel Aviv. Selbst die Tatsache, dass das Giftgas, das diese Frau, die den Gaskammern der Deutschen entkommen war, nun in Tel Aviv bedrohte, aus deutscher Produktion stammte, konnte die Nachkommen der Tätergeneration nicht erschüttern. Da wurde noch eher nachträgliches Mitleid mit den – deutschen – Opfern des Zweiten Weltkriegs mobilisiert: auf einigen Transparenten und Flugblättern wurde, weitgehend unwidersprochen, die Bombardierung Bagdads mit den alliierten Bombenangriffen auf Dresden verglichen.

Nun sind seit dem zweiten Golfkrieg drei Jahre vergangen, gegen die Kriege, die seither geführt werden, finden kaum noch Demonstrationen statt, was im ehemaligen Jugoslawien passiert, macht die meisten Linken (nicht -nur) in Deutschland so ratlos wie alles, das nicht in die alten Schemata passt, und das heisst, wie fast alles, was heute passiert. Die Palästinenser konnten sich länger und kontinuierlicher der Zuneigung deutscher Linker erfreuen, als die meisten anderen „Völker“ dieser Erde (und ihre Befreiungsbewegungen). Doch selbst diese Solidarität ist offenbar nicht unerschöpflich. Seit die Hoffnung auf einen Sieg der palästinensischen Befreiungsbewegung in allzu weite Ferne gerückt ist, lässt das Engagement deutscher Linker für Palästina merklich nach. Daraus zu schliessen, dass mit dein Verschwinden antizionistischer Politik auch der dem Antizionismus implizite Antisemitismus verschwände, wäre allerdings naiv. Es ist im Gegenteil zu befürchten, dass der „normale“ Antisemitismus, der sich mehr oder weniger gut hinter dem Antizionismus verborgen hatte, nun auch bei Linken oder (denn so viele gibt es nicht mehr) bei ehemaligen Linken unverhüllt zutage treten wird.

Endnoten

Tho-mas Haury
Dan Diner
Alphons Silber-mann
Léon Polia-kov
Micha Brumlik
Jean Améry

1 Siehe dazu unter anderem: Jean Améry: Der ehrbare Antisemitismus, in: Die Zeit vom 25. Juli 1969; Micha Brumlik: Die Angst vor dem Vater Judenfeindliche Tendenzen im Umkreis neuer sozialer Bewegungen, in: Silbermann, Alphons (u.a.): Antisemitismus nach dem Holocaust, Köln 1986; Detlef Claussen: Ein neuer kategorischer Imperativ – Die politische Linke und ihre Verhältnis zum Staat Israel, in: Brumlik, Micha (u.a.): Jüdisches Leben in Deutschland seit 1945, Frankfurt 1988, sowie: Versuch über den Antizionismus. Ein Rückblick in: auf Léon Poliakov: Vom Antizionismus zum Antisemitismus, Freiburg 1992; Dan Diner: Linke und Antisemitismus – Überlegungen zu Geschichte und Aktualität, in: Schneider, Karlheinz/Simon, Nikolaus (Hrsg.): Solidarität und deutsche Geschichte – Die Linke zwischen Antisemitismus und Israelkritik, Berlin 1987; Thomas Haury: Zur Logik des bundesdeutschen Antizionismus, in: Léon Poliakov: Vom Antizionismus zum Antisemitismus, Freiburg 1992.
2 Siehe dazu auch autonome l.u.p.u.s. gruppe: Die verlorene Unschuld – zum Teufel mit den Opfern. Eine Auseinandersetzung mit linken Positionen zu Israel, in: Geschichte Rassismus und das Boot. Wessen Kampf gegen wessen Verhältnisse, Berlin/Amsterdam 1992. Obwohl ihre ganze Kritik am linken Antizionismus, an dessen Hang zu „Natürlichem“ (= palästinensisch) und Kampf gegen „Künstliches“ (= israelisch) bereits unausgesprochen auf klassisch antisemitische Argumentationsmuster verweist (der „entwurzelte, heimatlose Jude“ als „Parasit“ im „erdgebundenen“ „Wirtsvolk“), ignorieren die AutorInnen von l.u.p.u.s. gerade diese Offensichtlichkeit. Daß sie ihnen nicht völlig unbekannt sein kann, läßt sich dem Schlußsatz in dem zitierten Text entnehmen, in dem sie der antizionistischen deutschen Kritik am Staat Israel vorwerfen, sie reproduziere auch
„das antisemitische Grundmuster, das Kritik an den (herrschenden) Verhältnissen nur vortäuscht, um die den ‚Besonderheiten jüdischen Wesens‘ anzulasten.“
An dieser Stelle müßte eine wirklich radikale, das heißt an die Wurzeln gehende Auseinandersetzung mit dem Verhältnis deutscher Linker zu Israel beginnen, anstatt zu enden.

Chaika Gross-man (1984)
Anka Grup-ińska
Marek Edel-man
Denis Pesch-anski
Stephane Courtois
Adam Rayski
Hanna Krall

3 Siehe Reuben Ainsztein: Jüdischer Widerstand im deutschbesetzten Osteuropa während des Zweiten Weltkriegs, Oldenburg 1993; Stéphane Courtois/Denis Peschanski/Adam Rayski; L’Affiche Rouge, Immogranten und Juden in der französischen Résistance, Berlin 1994; Marek Edelmann: Das Ghetto kämpft, Berlin 1993; Chaika Grossman: Die Untergrundarmee. Der jüdische Widerstand in Bialystok. Ein autobiographischer Bericht. Frankfurt/Main 1993; Anka Grupinska: Im Kreis. Gespräche mit jüdischen Kämpfern. Frankfurt/Main 1993; Hanna Krall: Dem Herrgott zuvor kommen. Frankfurt/Main 1993; Ingrid Strobl: „Sag nie du gehst den letzten Weg.“ Frauen im bewaffneten Widerstand gegen Faschismus und deutsche Besatzung, Frankfurt/Main 1989.

Jörg Fried-rich, 2005
Gitta Sereny
Simon Wiesen-thal (1982)

4 Siehe u. a. autonome l.u.p.u.s. gruppe, op-cit und: Deutsche Linke zwischen Israel und Palästina, Sonderheft der Redaktion Arbeiterkampf, Hamburg 1988.
5 Alphons Silbermann: Sind wir Antisemiten? Ausmaß und Wirkung eines sozialen Vorurteils in der Bundesrepublik Deutschland. Köln 1982.
6 Siehe zu folgendem (u. a.): Léon Poliakov: Vom Antizionismus zum Antisemitismus. Freiburg 1992; Artur London: Ich gestehe. Hamburg 1970.
7 Siehe u. a. Jörg Friedrich: Die kalte Amnestie. NS-Täter in der Bundesrepublik, Frankfurt/Main 1986; Gitta Sereny: Am Abgrund, Berlin 1980; Simon Wiesenthal: Doch die Mörder leben, München/ Zürich 1967.

Ingrid Strobl

(Ingrid Strobl: Das unbegriffene Erbe. Bemerkungen zum Antisemitismus in der Linken. In: Dies.: Das Feld des Vergessens – Jüdischer Widerstand und deutsche „Vergangenheits bewältigung“, Berlin -Amsterdam 1994, S. 102-118)

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